Markus Kapp traut sich in aller Demut klare Kante zu zeigen und eine eigene Meinung zu haben, die nicht dem Mainstream entsprechen muss. Seine Hoffnung für die Welt liegt in der ehrlichen Selbstreflexion und der großherzigen Wertschätzung aller Menschen und
deren Kuriositäten.
Musik ist die Melodie, zu der die Welt der Text ist“, meint Kapp. Er erfindet beides selbst – den Klartext im Angesicht des Weltenlaufs und den guten Ton dazu. Mit pfiffigen Wortspielen und deutlicher Aussprache, macht er klare Ansagen, die herausfordern und bewegen. Sein Klavier, die Ukulele, Gitarre und der Looper helfen ihm dabei, wie ein eingespieltes Team.
Seine Botschaft: Wir lassen uns ganz schön was vorgaukeln oder einseitig informieren– digital und medial. Es ist lang nicht immer das drin, was drauf steht. Kapp fordert auf zum kritischen Hinterfragen, zur Unabhängigkeit und zum „Bediene dich deines Verstandes!“ und bedient sich zeitgleich seines Humors. Dieser sprudelt nur so aus ihm heraus und zwinkert dem Publikum zwischen allen Zeilen herzerfrischend zu. Ganz hervorragend war das Lied von den Religionen, wo es nicht nur um die Alleinseligmachende ging, sondern jede eine Facette von Gottes Kreativität sein durfte. Kapp deckt schonungslos charmant Ungereimtheiten und Unehrlichkeiten auf und macht gnadenlos bewusst, um was es im Kern eigentlich geht: Die Vielfalt tolerieren, seinen eigenen Weg gehen im maximalen Schulterschluss zum Nächsten, der zu respektieren ist.
Markus Kapp ist Lehrer, aber nicht belehrend. Bei ihm macht „Fürs Leben Lernen“ Spaß. Alle waren bis zum Schluss voll dabei und überzeugt: Da geh ich wieder hin, wenn er wieder kommt. Der Mega-Applaus brachte das überzeugend zum Ausdruck.